Echter Seemann holt Vogel von der Stange
St.-Hubertus-Schützenbruderschaft: Ulrich Geilenkirchen führt mit dem 163. Schuss die Entscheidung herbei.
Ein Traum wird wahr: Brudermeister Karl-Josef Offermanns (2.v.l.) gratuliert dem neuen Königspaar Ulrich und Bärbel Geilenkirchen. Prinz wurde Dominik Adenau (r.).
Würselen. Ulrich Geilenkirchen, 70-jähriger pensionierter Kapitän der Handelsmarine, der in seinem 40-jährigen Berufsleben alle Weltmeere mit Containerschiffen durchkreuzt hat, war beim zweiten Königsvogelschuss der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft auf dem neuen Schießstand außer sich vor Freude. Zum ersten Male hatte der an der Scherberger 36 wohnhafte Schütze in 36 Jahren Zugehörigkeit zur Bruderschaft den Wettstreit um die Königswürde um 18.52 Uhr mit dem 163. Schuss für sich entschieden.
Freunde machen ihre Aufwartung
Die Reihe der Gratulanten nahm kaum ein Ende. Zu ihnen zählten auch der Diözesankönig Heinz Dieter Pütz von den St.-Sebastianus-Schützen 1624 und Bezirkskönig Kurt Leisten von den St.-Sebastianus-Schützen aus Bardenberg. Auch andere befreundete Bruderschaften machten ihre Aufwartung. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen war Brudermeister Karl-Josef Offermanns mit dem Besuch mehr als zufrieden.
Bei strahlendem Sonnenschein holten die Hubertus-Schützen unter den Klängen des Trommler- und Pfeiferkorps „Grün Weiß“ Eschweiler ihren amtierenden Schützenkönig Markus Bezold ab und gaben ihm ein letztes festliches Geleit zur Schützenwiese.
Zuvor hatte der Nachwuchs seine Würdenträger ermittelt. Mit dem 128. Schuss verteidigte Schülerprinz Marcel Böhm seinen Titel. Mit dem 68. Schuss setzte sich bei den Junioren Dominik Nadenau gegen seine Konkurrenz durch.
Zum Königsvogelschuss marschierten 38 Schützen auf. Die Ehrenschüsse feuerten Bürgermeister Arno Nelles und Bezirksbundesmeister Hans-Josef Krings ab. Ihre Treffsicherheit stellten von Anfang an die sieben ambitionierten Schützen unter Beweis, welche die Finalrunden bestritten.
Neben Ulrich Geilenkirchen waren unter anderem auch Brudermeister Karl-Josef Offermanns und der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Jürgen Schmitz „scharf“ auf den König. Zu einer Zeit, da weder die Schützen selbst noch die Schaulustigen damit rechneten, versetzte der Kapitän dem Holz auf der Stange den Todesstoß, zu seiner eigenen Überraschung. Er hatte einfach „drauf“ gehalten und sich damit einen langjährigen Wunsch erfüllt.
Das Königssilber und der Plaketten für den Nachwuchs wurden an einem neben dem Schießstand aufgebauten Altar gesegnet, bevor sie der Brudermeister den neuen Würdenträgern umhängte. Danach wurde in Zelten und unter freiem Himmel mit dem neuen König angestoßen, bis ein starkes Gewitter die Ernüchterung brachte. Die Stimmung hatte musikalisch DJ Rolf Zimmermann zusätzlich noch angeheizt. Bereits am 1. Mai hatte die Damensportabteilung der Bruderschaft ihren Vogel ausgeschossen. Ihn hatte Ulrike Schwartz von der Stange geholt. Sie „dekorierte“ Offermanns mit einer neuen Kette, die bei öffentlichen Auftritten der „Königin“ angelegt wird. Den Ehrenkönig ermitteln die Hubertus-Schützen aus Scherberg Fronleichnam, 19. Juni, ab 17 Uhr auf ihrer neuen Anlage. Außerdem werden noch ein Geldvogel und ein Gönnervogel ausgeschossen werden. (ehg)