Zum ersten Mal beim Vogelschuss dabei und schon der König
Markus Bezold ist der neue Würdenträger der St. Hubertus Schützenbruderschaft. Viele Gäste auf der neuen Schießanlage an der verlängerten Paulinenstraße.
Er weiß gar nicht wie ihm geschieht: Der neue König der St. Hubertus Schützenbruderschaft, Markus Bezold, nimmt von Brudermeister Karl-Josef Offermanns die Gratulation entgegen. Foto: W. Sevenich
Würselen. Nach all der Nässe und Kälte bei der Errichtung des neuen Schießstandes an der verlängerten Paulinenstraße hatte die St. Hubertus Schützenbruderschaft beim ersten Königsvogelschuss auf der neuen Anlage doppelten Grund zur Freude: Zum einen strahlte die Sonne von einem blauen, zum frühen Abend hin eher milchigen Himmel, zum anderen stellten sich die Schaulustigen in so großer Zahl ein, dass es eng wurde.
Mit Spende überrascht
„Wir sind mehr als zufrieden“, konstatierte Brudermeister Karl-Josef Offermanns. Er dankte allen, die beim Bau und der Finanzierung des neuen Schießplatzes geholfen haben. Der TV Scherberg überraschte am Tag selbst noch mit einer Spende. Für Offermanns ein Beweis dafür, dass in Scherberg die Solidarität unter den Vereinen groß geschrieben wird. Neben den Handballern war auch das Königsspiel mit Spielspitze in starker Abordnung vertreten.
Ein herzliches Willkommen rief Offermanns der Schützengilde aus Morsbach mit König Alexander Beckers, der St. Sebastianus-Schützengesellschaft 1624 mit Bezirkskönig Heinz-Dieter Pütz und Präsident Hans-Peter Claessen, den St. Sebastianus-Schützen Bardenberg mit Brudermeister Wilhelm Kuntz, den Salmanus-Bogenschützen mit Vorsitzendem Wilfried Prümm und den Bogenschützen Schweilbach zu, aber auch dem Würselener Karnevalsverein mit Rudi Mainz an der Spitze.
Zunächst ermittelte der Nachwuchs seine neuen Würdenträger. Den Titel verteidigte bei der Jugend mit dem 70. Schuss Marvin Dykers. Noch mehr Zeit nahmen sich die sieben Schüler, bis sie ihren neuen Prinzen küren konnten. Benito Kempf stellte im entscheidenden Augenblick seine Treffsicherheit unter Beweis. Unter den Klängen des Trommler- und Pfeiferkorps Grün-Weiß marschierten 45 von 50 aktiven Schützen zum Königsvogelschuss auf, nachdem sie zuvor dem noch amtierenden Würdenträger Jürgen Schultheis das letzte Geleit gegeben hatten. Bürgermeister Arno Nelles und Bezirksbundesmeister Hans-Josef Krings feuerten die Ehrenschüsse ab. Dass alle aufmarschierten Aktiven in der ersten Runde schossen, war Ehrensache.
Sodann trennte sich der Weizen von der Spreu: 14 von ihnen traten in den Wettstreit um das Königssilber ein. Mit der Ambition, den Titel verteidigen zu wollen, legte Jürgen Schultheis das Kleinkalibergewehr an. Vier Neulingen waren mit von der Partie, auch der Vorsitzende des Förderkreises Scherberger Königsspiel, Markus Bezold, der zwei Stunden später von sich Reden machte.
Obwohl die ehrgeizigen Schützen treffsicher zu Werke gingen, zeigte der Vogel auf der Stange lange Zeit keine Regung. Nur hin und wieder splitterte ein Stückchen Holz ab. Schließlich überlegten sich die Schützen eine Taktik: Sie schossen den Vogel rund um die Stange frei, was einen Überraschungscoup erahnen ließ. Den landete um 20.06 Uhr mit dem 194. Schuss Markus Bezold, der zum ersten Mal zum Königsvogelschuss angetreten war, obwohl er schon seit 2006 Mitglied der Bruderschaft ist. Nicht nur die Schützen, erst recht die Spellsleute waren happy, dass einer aus ihren Reihen König geworden ist. Und der 35-Jährige wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah.
Den Segen Gottes erbat Stephan Schirmel von der Pfarre St. Marien für die neuen Würdenträger der Bruderschaft. (ehg)