Kurz vor der Dunkelheit fällt der Vogel
Mit 176. Schuss krönt sich Olaf Rath zum neuen Würselner Städtkönig. Carmen Porro heißt die Würselner Schützen-Prinzessin.
Es ist vollbracht: Nach einem spannenden Kampf wurde ganz überraschend Olaf Rath (6.v.l.)von der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Weiden Stadtkönig 2013. Foto: Wolfgang Sevenich
Würselen. Grau in Grau wölbte sich der Himmel über dem nahen Wurmtal. Immer dichtere Wolken zogen in der Ferne auf. Dennoch machten sich die Prinzessinnen und Prinzen sowie Könige des Bezirksverbandes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften auf der neuen Schießanlage der St. Hubertus Schützen Scherberg an der verlängerten Paulinenstraße voller Zuversicht ans Werk, um ihre neuen Stadtmajestäten zu ermitteln. Brudermeister Karl-Josef Offermanns hieß dazu nicht nur sie herzlich willkommen, vielmehr auch eine stattliche Zahl von „Fans“, nicht zuletzt eine starke Abordnung des Scherberger Königsspiels.
Spannender Wettstreit
Noch trockenen Fußes eröffnete die Jugend die beiden Wettbewerbe. Den Weg dazu frei machte mit einem gezielten Ehrenschuss Bürgermeister Arno Nelles. Unter neun weiblichen und männlichen Konkurrenten entwickelte sich ein spannender, gut einstündiger Wettbewerb.
Mit dem 194. Schuss führte die Prinzessin der St. Sebastianus Schützen aus Weiden, Carmen Porro, die Entscheidung herbei und sicherte sich für ein Jahr lang den Titel einer Stadtprinzessin. Zur Erinnerung erhielt die erfolgreiche Schützin einen Pokal.
Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet, als die sieben Schützenkönige – darunter auch zwei Bogenschützen – den Wettstreit um die Krone des Stadtkönigs aufnahmen. Wie sie fanden auch die Zaungäste Zuflucht unter einem schützenden Zeltdach. Die Gastgeber hatten bestens vorgesorgt und ihren Boden sogar mit Kunstrasen ausgelegt. Bevor die Dunkelheit ohne Flutlicht eine Beendigung des Wettkampfes unmöglich gemacht hätte, schlug der König der St. Sebastianus Schützen aus Weiden, Olaf Rath, zu. Mit dem 176. Schuss fiel der Vogel von der Stange. Er hatte auch in seiner Bruderschaft zum ersten Male ins „Schwarze“ getroffen. Ehrenkönig war er 2010 in ihr geworden, nachdem er zwei Jahre zuvor eingetreten war.
Brudermeister Karl-Josef Offermanns und sein Vorgänger Franz-Jürgen Schultheis beglückwünschten ihm offiziell zu dem errungenen dritten Titel. Sie legten dem Stadtkönig 2013 die Königskette um. Dazu durfte er sich auch noch über einen Pokal freuen. Da der Wettergott mittlerweile versöhnlichere Töne angeschlagen hatte, wurde noch einige Stunden auf der Scherberger Schützenwiese gefeiert. Die Anlage hatte unterdessen ihren Segen von Oben bekommen.
Am nächsten Tag konnte Brudermeister Offermanns über 50 Mitglieder und Familienangehörige zum Schlussschießen der Freiluftsaison begrüßen.
Er bedankte sich noch einmal für die im letzten Jahr auf der neuen Anlage ehrenamtlich geleistete Arbeit. Wie auf einem kleinen Oktoberfest wurde nach getaner Arbeit fröhlich gefeiert. Es gab nicht nur Oktoberfestbier. Der König der Bruderschaft, Markus Bezold, hatte es sich nicht nehmen lassen, die versammelte Schützenfamilie kulinarisch zu verwöhnen. Es wurden zum letzten Mal Vögel aufgesetzt.
Bei den Damen gewann Claudia Gier den Wettstreit. Bei den Schützen traf der Ehrenkönig der Bruderschaft, Dieter Mainz, in Schwarze. Wanderpokale gab es als „Lohn“ für die an den Tag gelegte Treffsicherheit. Den Geldvogel holte Jörg Weihrauch von der Stange. (ehg)